e-learning, Digitale Medien und Distance Learning

Wikipedia_logoDie Schlagworte der Überschrift kennt so ziemlich jeder in Deutschland, geistern sie doch schon seit vielen Jahren durch die Medien.Seit März 2020 sind so manche Schulen gezwungen, sich nicht nur mit e-Learning auseinanderzusetzen, nein, durch die Corona Pandemie waren sie auch gezwungen, dies umzusetzen.

Das hat so manche Kollegin und manchen Kollegen sozusagen kalt erwischt. Denn, obwohl das Thema der digitalen Medien nicht neu ist (ich habe schon im Jahr 2000 für meine damalige Firma auf der Learntec in Karlsruhe digitale Lernmaterialien  ausgestellt), beschränkt man sich in der Schule doch meistens auf den Einsatz digitaler Medien im Präsenzunterricht.

Nun muss – praktisch über Nacht – die Schülerschaft mit Aufgaben und Lernmaterial versorgt werden.

Ich habe mich vor dem Wiedereintritt in die Schule mehr als 15 Jahre lang mit allen möglichen Aspekten des Lernens mit digitalen Medien beschäftigt.

Von der Erstellung punktgenau auf Lernziele und Lerngruppe abgestimmter Lernmaterialien, über die Konzeption und Umsetzung  von Lernplattformen für Bildungseinrichtungen und an Schulen, bis zur Erstellung von Medien, die den Präsenzunterricht unterstützen – und ich muss sagen, ich hätte nie geglaubt, dass dieses Experiment, Schule innerhalb der Coronazeit so schnell umzustellen, auch nur ansatzweise klappt.

Das war sicher ein großer Kraftakt für so manches Kollegium, aber ich muss sagen, ich hätte mit größeren Katastrophen gerechnet.

An der Abendschule Bremerhaven unterrichten wir auf dem Gymnasium schon seit zwei Jahren in einem “blended Learning” Konzept – zwei Tage in der Woche werden unsere Schülerinnen und Schüler digital versorgt. Von daher waren wir im Vorteil, aber die Idee, den imageUnterricht vollständig digital zu gestalten, hielten und halten wir immer noch für absurd und nicht für umsetzbar, auch wenn die Coronazeit uns teilweise dazu zwang.

Gleichwohl hoffe ich, dass digitale Medien in Deutschlands Schulen auch nach der Krise weiterhin verwendet werden und das, was jetzt in der Coronazeit erstellt wird, nicht einfach in den digitalen Papierkorb wandert. Ich hoffe, dass die Kollegien die schmerzhaften und arbeitsintensiven Stunden der vergangenen Wochen und Monate in unterrichtliches Kapital verwandeln und allmählich lernen, wie man sinnvoll digitale Lernmaterialien erstellt und letztendlich im Unterricht einsetzt – zur eigenen Entlastung und zur Motivation der uns anvertrauten Schüler und Schülerinnen.

Was viele, sowohl auf der lehrenden als auch auf der lernenden Seite des Lehrerpults nun festgestellt haben dürften, ist, dass digitales Lernen nicht nur das Durchlesen von Texten am Bildschirm, das Herunterladen, Bearbeiten und Hochladen von Arbeitsblättern oder das Anschauen von Lernvideos auf Sofatutor, Simpleclub oder Youtube ist. Diejenigen, die sich in Videochats wie Zoom oder Skype versucht haben, werden gemerkt haben, dass dies eine eher nervige Imitation eines Präsenzunterrichts ist.

e-learning ist die Verlagerung des Unterrichts auf die digitale Welt – das hat Vorteile, aber vor allem unterliegt es Beschränkungen.

Ich muss meine Methode im digitalen Unterricht an diese Beschränkungen anpassen. Gruppenarbeit, Partnerarbeit sind zwar je nach Lernplattform in gewissem Umfang möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Möchte ich, dass meine Schülerinnen und Schüler Zeichnungen anfertigen, bspw. Schemata, muss ich wissen, ob sie die notwendige Software UND die Kennnisse haben, mit der Software entsprechend umzugehen. Oder ich lasse sie die Zeichnungen per Hand machen, mit den Handy fotografieren und dann hochladen. Auch das benötigt Kenntnisse auf der Schülerseite.

Ich arbeite sehr gerne mit “Lernpfaden”, jede moderne Plattform ermöglicht die Organisation von Lernmaterial, das in einer bestimmten Reihenfolge abgearbeitet werden muss. Der Beginn des Pfades ist eine Zusammenstellung der zu erreichenden Lernziele, dann folgen einzelne Medien (Texte, selbst erstellte Lernvideos, Wissenstests), bis die Lerneinheit abgeschlossen ist. Sie haben richtig gelesen. Ich teste immer wieder zwischendurch ab, wie im Präsenzunterricht.

Unsere Lernplattform bietet Single Choice, Multiple Choice, Drag & Drop, Bilderkennung und vieles mehr, das setze ich so abwechslungsreich wie möglich ein.

Sie sehen, soooo unterschiedlich ist e-learning im Vergleich zum Präsenzunterricht eben nicht, zumindest im Grundansatz.

In diesem Blog werden Sie (bald) weitere Beispiele finden, wie man digitale Medien schnell und einfach erstellt und was bei der Konzeption der Materialien zu beachten ist.

Ich freue mich übrigens über jede – auch kritische – Diskussion. Bis dahin, Tschüss!

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